Teamevent 2023 Kolumbien
Ein Abenteuer im Süden Kolumbiens: Unser Teamtrip nach Pasto und Umgebung
Vier Tage voller Abenteuer, Spaß und Teamwork – unser IT-Team ließ den Code einmal ruhen, um sich beim jährlichen Teamevent neuen Herausforderungen zu stellen.
Anreise und Auftakt:
Es ist Mittwoch, 11 Uhr, am El Dorado Flughafen in Bogotá. Juan, unser Geschäftsführer, wartet auf unsere zwei Softwareentwickler Daniel und Bazz. Ein Jahr ist es nun her, dass sie sich das letzte Mal gesehen haben. Die Freude ist daher groß, ebenso wie die Überraschung über so manche Veränderungen. Daniel ist kräftiger geworden. Er hat die letzten Monate hart für unsere jährliche Tuix-Sportchallenge trainiert und erzählt Juan von seinem Trainingsplan. Die Aufgabe lautet: entweder 10 Klimmzüge oder ein Muscle-up – mit einem zusätzlichen Bonus als Anreiz. Da ist die Motivation auch für den ein oder anderen Softwareentwickler hoch, den PC mal mit der Klimmzugstange zu tauschen. Nach einem kurzen Mittagessen begeben wir uns zum Check-In und heben ab in Richtung Pasto, einer Gemeinde im Südosten Kolumbiens, wo einige unseres Teams zu Hause sind. Die Landung macht uns etwas nervös, da der Flughafen auf 1.800 Metern liegt und eine kurze Landebahn hat. Puh, Glück gehabt. Eine weiche Landung bringt uns sicher ans Ziel. Am Flughafen werden wir von Oscar und seiner Freundin abgeholt. Der Flughafen ist sehr überschaubar mit einer kleinen Ankunftshalle. Nach einer kurzen lokalen Mahlzeit namens Arepas geht es 45 Minuten mit dem Auto in Richtung Stadt. Dort treffen wir uns mit unserem Kollegen Carlos zum Abendessen. Es gibt ganz traditionell gegrilltes Hähnchen und wir testen natürlich das lokale Getränk "Hervidos", einen heißen Fruchtsaft mit einem Schuss Alkohol, das in dieser kühlen Region Kolumbiens besonders beliebt ist. Die erste Nacht verbringen wir ganz im Sinne der kolumbianischen Gastfreundschaft bei unseren Kollegen und deren Familien.

Am nächsten Tag bringt uns ein Van nach Las Lajas, eine berühmte Kathedrale, die aus einer Schlucht majestätisch herausragt und quasi in einen Berg eingebettet liegt.

Eine verblüffende Konstruktion, die auf der Gegebenheit eines Wunders an diesem Ort erbaut wurde. Die Kirche liegt etwa 1,5 Stunden von Pasto entfernt, nahe der Grenze zu Ecuador. Wir bewundern die Architektur der Kathedrale und einige begeben sich in die Kirche, um Einkehr zu halten. Weiter geht es zum Museum, wo wir eine Führung über die Geschichte der Kathedrale und der Kultur erhalten – spannend.






Nach ein paar Fotoaufnahmen geht es die steilen Treppen hoch aus der Schlucht in den kleinen Ort, wo wir in einem kleinen Shop einige Souvenirs kaufen. Der Bus bringt uns weiter zu unserer nächsten Gemeinde Cumbal, nahe des gleichnamigen Vulkans. Während der 1,5-stündigen Fahrt tauschen wir uns aus, lachen viel, erzählen uns Geschichten und finden überraschend heraus, dass drei unserer Softwareentwickler – Jhonathan, Diego und Donovan – in Pasto gemeinsam zur Uni gegangen sind und damals schon ein gutes Team waren. Am Ort angekommen werden wir von einem Pick-up abgeholt, der uns zu unserer ländlichen Hütte bringt, in der wir die Nacht verbringen sollen.
Herausforderungen beim Bergwandern
Besteigung des Vulkans Cumbal

Es ist 9 Uhr morgens, 4.764 Höhenmeter, dichter Nebel, die Beine schwer und der kalte Wind pfeift uns um die Ohren. Ein Team von 10 Softwareentwicklern auf dem Vulkangipfel Cumbal in Südkolumbien – fünf Stunden Aufstieg. Aber jetzt einmal von vorne:
Es ist Freitag, 2 Uhr morgens. Der Wecker reißt uns mitten aus dem Schlaf. Die Nacht war sehr kalt, aber die Plastik-Colaflaschen, gefüllt mit warmem Wasser, die jeder in seinem Bett hatte und die als Wärmflasche dienten, waren sehr hilfreich. Nach einem stärkenden Frühstück in Form von Reis, Eiern und Brot werden wir mit Wanderstöcken ausgestattet und brechen um 2:30 Uhr auf.

Der Aufstieg ist hart, es ist stockdunkel und einzig unsere Taschenlampen erhellen den Pfad. Unser Guide José Maria erklärt uns, dass die Dunkelheit perfekt für unseren langen Anstieg ist, da man dadurch kein Zeitgefühl mehr hat und sich auf einen Schritt nach dem anderen konzentriert und fokussiert ist. Die Zeit vergeht in der Tat schnell. Gegen 6:00 Uhr wird es allmählich hell. Jetzt sind es "nur" noch knapp 2,5 Stunden. Wenn unser vierpfotiger Begleiter das schafft, schaffen wir es auch. José Maria erzählt uns, dass er in der Vergangenheit dreimal die Woche diesen Aufstieg machte, um Schwefel zu sammeln und diesen im Ort weiterzuverkaufen. Na, wenn das nicht noch eine extra Portion Motivation ist…

Wir laufen im Gleichschritt hintereinander und hören plötzlich einen Aufschrei. Ein kleines Unglück mit den Wanderstöcken: Einer unserer Mitarbeiter, Jhonathan, rutscht mit seinem Wanderstock aus und trifft dabei unglücklicherweise seinen Hintermann Donovan im Schritt. Wie gut, dass er schon ein Kind hat, wird gespaßt. Nach ausgelassenem Gelächter legen wir eine 20-minütige Pause ein, damit er sich von dem Zwischenfall erholen kann und wir uns alle kurz erholen. Die Stimmung ist gelockert und für einen kurzen Moment vergessen wir, was uns noch bevorsteht. Weiter geht’s.
Je näher wir dem Gipfel kommen, desto kälter wird es. Es ist mittlerweile Tageslicht, die Sonne ist aufgegangen, aber der dichte Nebel umgibt uns weiterhin. Unsere Sicht ist auf etwa 3 Meter beschränkt, das Gelände kälter und steiniger. Wir sind in über 3.000 Meter Höhe und haben die Baumgrenze längst überschritten. Keine Pflanzen und nur trockene Vegetation umgibt uns mehr. Auf 4.000 Metern angekommen, sind wir von Schwefelgestein umgeben und der beißende Geruch nach faulen Eiern steigt uns in die Nase.


Der Gipfel ist schon zu sehen. Unser letzter Stopp. Einige von uns sind bereits erschöpft, doch es sind nur noch 100 Meter. Der Wind ist eiskalt. Wir finden zwischen den Steinen Windschutz. José Maria zückt gefüllte Plastikflaschen und schiebt sie für einige Minuten in Vulkan-Gesteinslöcher, die Wärme abgeben. Er erhitzt sie im dampfenden Vulkandampf. Danach genießen wir gemeinsam den "Hervidos". Danach geht es uns allen schon besser. Wir sind gestärkt und aufgewärmt für die letzten Meter.



Wir steigen weiter Richtung Gipfel. Der Weg wird immer steiler und sandiger, der Boden nimmt eine gelblich-grüne Farbe an als wären wir auf einem fremden Planeten. Ohne Sicht schreiten wir durch den dichten Nebel, dem eisigen Wind und dem Regen, aber im Vertrauen, dass wir es gemeinsam schaffen. Nur noch wenige Meter… wir haben es geschafft.



Glücklich, erleichtert und erschöpft zugleich genießen wir einen kurzen Moment des Triumphs. So muss es sich im Himalaya anfühlen, ist der Gedanke unseres CEOs Juan. Nach fünf Minuten begeben wir uns wieder auf den Abstieg, da uns die Kälte zu sehr zusetzt. An den verschiedenen Löchern des Vulkans wärmen wir unsere Hände auf. In tieferen Regionen bewundern wir das besondere Ökosystem mit den typischen Frailejones-Pflanzen.


Mittags, im Tal unten angekommen, erwartet uns ein leckeres und wohlverdientes Mahl gekocht von unserer Gastgeberin und der Frau von José, Maria. Wir genießen die köstliche Forellenmahlzeit, bevor es wieder nach Pasto geht.
Klettern und kulinarische Erlebnisse


Am nächsten Tag stand Klettern auf dem Programm. Wir trafen unsere Guides an einem vereinbarten Treffpunkt und machten uns gemeinsam auf den Weg – eine etwa 30-minütige Wanderung bis zum Klettergebiet. Eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität lag in der Luft, denn für einige von uns war es das erste Mal, dass wir uns an ein solches Abenteuer wagten.






Schließlich erreichten wir den Fuß der Felsen. Nach einer kurzen Einführung werden wir in Dreiergruppen eingeteilt und versuchen uns an den Felsen. Unser Geschäftsführer Juan, als erfahrener Kletterer, klettert anspruchsvollere Routen und macht den Vorstieg. Wir spüren unsere Knochen vom Aufstieg am Vortag noch und manch einer wünscht sich stattdessen, einfach im Park zu liegen. Doch wir sammeln unsere letzten Kraftreserven für diese gemeinsame Aktivität.



Am Abend erwartet uns eine weitere lokale Spezialität, die in Kolumbien zu Feierlichkeiten verkostet wird: "Cuy", ein Meerschweinchen, das am Spieß gegrillt serviert wird. Trotz des ungewöhnlichen Anblicks sind wir neugierig und genießen das besondere Gericht. Nach dem Essen gehen wir in den Park, um die Sport-Teamchallenge zu testen. Diego gelingt es, 10 Klimmzüge zu absolvieren und er wird vom gesamten Team bejubelt. Leider hat ein Kollege, Daniel, beim Versuch eines Muscle-ups seine Schulter ausgekugelt. Was für ein Glück, dass im Park in der Nähe zufällig ein Physiotherapeut ist, der zur Hilfe eilt und ihm hilft, die Schulter wieder einzurenken. Anschließend lassen wir den Abend bei Brettspielen und guter Stimmung ausklingen.
Gemütlicher Ausklang beim La Cocha-See und Abschied




Es ist der letzte Tag. Wir treffen uns um neun Uhr morgens, um zu unserem letzten Ausflugsziel aufzubrechen: die Lagune La Cocha, etwa 20 Minuten von Pasto entfernt. Auf dem Weg machen wir an einem Aussichtspunkt Halt und genießen die Aussicht. Am Zielort, einem charmanten Dorf mit Holzhäusern, erhalten die Kollegen die Tuix-Hoodies und weitere Weihnachtsgeschenke. Wir nutzen die Gelegenheit für letzte Gruppen- und Einzelfotos, bevor wir in einem Restaurant am See zu Mittag essen und schließlich zurück nach Pasto fahren. Dort finden wir uns bei Oscar zu Hause ein, wo jeder in einer PowerPoint-Präsentation sein aktuelles Projekt vorstellt. Abschließend machen wir ein Retro.



Wow, was für ein Abenteuer und eine aufregende Zeit, die wir als Team gemeinsam erleben durften! Zufrieden, müde und voller neuer Eindrücke und Geschichten begeben wir uns auf die Heimreise. Es sind unvergessliche Momente und gemeinsam gemeisterte Herausforderungen, die uns in Erinnerung bleiben werden und uns als Team enger zusammenwachsen lassen.